Soil Chromatography

Eine experimentelle Methode zur Sichtbarmachung von Bodenbestandteilen

Die Bodenchromatographie (Englisch: „Soil chromatography“) ist eine von Ehrenfried Pfeiffer (1899-1961) entwickelte Methode zur Analyse der Qualität von Böden (Pfeiffer’s circular chromatography). Sie ermöglicht die Erzeugung eines Gesamtbildes, das aufgrund seiner Formen, Muster und Farben Rückschlüsse auf die Qualität und Bestandteile der Probe zulässt. Bei dem Test wird die gelöste Bodenprobe von einem Filterpapier aus der Mitte absorbiert. Dabei setzen sich die verschiedenen Fraktionen der Lösung in unterschiedlichen Abständen vom Mittelpunkt ab, sodass die Probe in ihre verschiedenen Bestandteile aufgegliedert wird. Diese reagieren sodann mit Silbernitrat, einer photoreaktiven Substanz, mit der das Filterpapier zuvor behandelt wurde. Die dabei entstehenden Formen, Muster und Farben lassen sich schließlich interpretieren und auswerten. Inwieweit die Bodenchromatographie präzise Aussagen über die Bodenqualität zulässt, wird wissenschaftlich diskutiert. Die vorhandene Literatur legt jedoch nahe, dass allgemeine Aussagen über den Bodenzustand durchaus möglich sind. Neben ihrem Einsatz in der Landwirtschaft bestätigte meine Masterarbeit die Verwendung dieser Methode als wertvollen Zusatz für „Fieldwork“ in der Landschaftsarchitektur: (1) Sie ist technisch relativ einfach und kostengünstig; (2) sie bietet eine Ergänzung zu konventionellen, komplexen und teuren Bodenanalysemethoden; (3) sie stellt eine ausdrucksstarke, visuelle Methode zur Darstellung von Böden dar; (4) aufgrund ihrer Ausdruckskraft und Zugänglichkeit ermöglicht sie erste Einblick in die Bodenwissenschaften; (5) und schließlich ist Bodenchromatographie eine ideale Brücke zwischen Bodenwissenschaften, Landschaftsarchitektur und Kunst.

Grafik und Text: Florian Opitz