Porto Marghera - Venice
Remediate - Eine Landschaft in Arbeit
Porto Marghera ist ein großer Chemiehafen am Festland von Venedig, der sich durch den Strukturwandel in der Region in Zukunft stark verändern wird. Aufgrund der großflächigen Kontamination der Hafenkanäle durch die industrielle Nutzung sollen die verschmutzen Sedimente ausgehoben werden. Dieses Studioprojekt beschäftigt sich mit der Fragestellung, wie die verunreinigten Sedimente aus den Hafenbecken vor Ort verwahrt oder durch Phytoremediation gesäubert werden können. Gleichzeitig besteht das Ziel, das Gebiet als Freiraum für Anwohner und Touristen nutzbar zu machen. Dafür wurde ein Masterplan erarbeitet, der in vier verschiedene Phasen unterteilt ist: Zuerst werden die Hafenkanäle ausgehoben. Ein Teil der Sedimente ist stark kontaminiert und wird gemäß den Vorschriften in Deponien verwahrt, die durch Wege begehbar sind und Ausblick über die ganze Lagune Venedigs bieten. Im nächsten Schritt werden die nur leicht kontaminierten Sedimente auf einem langgestreckten Gebiet südlich des Hafens aufgebracht und mithilfe von Pflanzen mittels Phytoremediation über die nächsten Jahrzehnte gereinigt. Dieser Prozess mit den dazugehörigen Pflegemaßnahmen (v.a. Schnitt und Abtransport von Gehölzen und Gräsern) soll für Anwohner und Besucher beobachtbar sein, weshalb auch dieses Gebiet mit Wegen erschlossen wird. Nach einer erfolgreichen Reinigung der Sedimente sowie des Bodens im angrenzenden ehemaligen Industriegebiet werden diese Bereiche sowie ein Teil der Hafenkanäle renaturiert und als postindustrielles Naherholungs- und Naturschutzgebiet erlebbar sein.
Grafik und Text: Florian Opitz, Gunhild Berg, Say Kpaw Rustad, Ingeborg Fjeldberg, Anahita Abadi