Microbial Landscapes
Eine mikroökologische Perspektive auf Landschaft
Mikrobielle Prozesse sind allgegenwärtig in der Landschaft. Häufig bieten Pflanzen den Lebensraum und somit Schauplatz für die Aktivitäten von Mikroorganismen wie den Abbau von Pestiziden in Wasser und Boden oder von Schadstoffpartikeln aus der Luft. Da sich mikrobielle Prozesse der menschlichen Wahrnehmung entziehen, ist uns diese natürliche Regulation der Umwelt („natural attenuation“) häufig nicht bewusst. Erst wenn durch übermäßige Verschmutzung oder der Beseitigung von Lebensräumen die Kapazität mikrobieller Prozesse überlastet wird ist wahrnehmbar, dass sich Bäche nicht mehr von alleine regenerieren oder die Luft kaum atembar ist. Um die mikrobielle Aktivität in Städten zu fördern ist es essentiell, (1) die Fläche mit unversiegeltem Boden zu vergrößern, (2) Grünflächen zu verbinden, um der Fragmentierung entgegenzuwirken sowie (3) standort- angepasste, robuste Vegetation zu wählen wie Spontanvegetation, die auf lange Sicht die Extrembedingungen in Städten tolerieren kann und den Lebensraum für eine biodiverse Mikrofauna bietet.
Grafik und Text: Florian Opitz