Kulturpark Wiesbaden
Ein Grundgerüst für die Zukunft des Kulturparks am Schlachthof
Der Kulturpark am Schlachthof in Wiesbaden ist ein facettenreicher Freiraum, der geprägt ist von seiner industriellen Vergangenheit, den großen Konzertveranstaltungen und den unterschiedlichen Menschen, die dort zusammentreffen. Den starken und zeitlosen Rahmen des Entwurfs bilden die Wege und Flächen mit verschiedenen Charakteren (aktiv-ruhig) sowie raumbildende Vegetation und Sitzgelegenheiten. In dieses Grundgerüst werden Inhalte eingebettet, die auch nach Fertigstellung des Parks weiterentwickelt und verändert werden sollten. Sie lösen das Naturversprechen eines Parks ein, lassen Dynamiken zu, ermöglichen neue Entdeckungen, erhalten oder verstärken die Atmosphäre und erzählen Geschichten. Das behutsame Arbeiten mit dem Bestand und die Anlehnung des Pflanzkonzeptes an die angrenzenden Ruderalvegetation der Gleise verstärken den einzigartigen Charakter des Parks. Durch ökologische Vorrangzonen und die verbindenden Pflanzflächen sollen die Besucher einen Zugang zu Stadtnatur bekommen und durch die Retentionsbereiche können Starkregenereignisse abgefedert werden. Die Materialauswahl verstärkt den industriellen Charakter und besteht vorrangig aus wiederverwendeten Materialien.
Den Auftakt des Kulturparks bildet der Bahnhofsvorplatzes mit seiner Hainstruktur und dem Wasserlauf mit anschließendem Wasserspielbereich. Auch beginnt hier der neue Weg entlang der Gleise mit integriertem Fahrradschnellweg und der langen Graffitimauer. Im Bereich des ehemaligen großen Parkplatzes ist der Wasserretentionsbereich gelegen, der über zwei Stege begangen werden kann. Im südlichen Parkteil steht die Festivalnutzung im Vordergrund und temporäre Elemente laden zum Sport sowie viele Sitzgelegenheiten auf der Wiese zum Entspannen ein. Das Ende des Parks bildet das Sukzessionwäldchen, welches über eine Sitzstufenanlage begangen werden kann.
Grafik und Text: Florian Opitz, Anna Ketelhut